Helferinnen und Helfer für die „brotZeit“ in Hertener Schulen gesucht
Frühstück für Schülerinnen und Schüler dank Sponsoring und freiwilligem Engagement

Mittwochmorgen, sieben Uhr: Während sich die eine Rentnerin oder der andere Senior vielleicht gerade noch einmal im Bett herumdrehen, sind Renate Bartesch und Thomas Kasperczyk schon längst auf den Beinen. In der Lehrküche bereiten sie das Frühstück für Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klasse vor.
An jedem Schultag sorgt der Verein „brotZeit“ mit seinen Engagierten dafür, dass die jüngsten Schülerinnen und Schüler hier ein ausgewogenes Frühstück bekommen. Die Zutaten dafür liefert der Discounter Lidl im Rahmen eines Sponsorings. Die Zubereitung übernehmen freiwillige Helferinnen und Helfer im Seniorenalter. Bei „brotZeit“ geht es nämlich nicht nur ums Essen, sondern auch darum, Generationen zusammen zu bringen, „das war unserer Vereinsgründerin Uschi Glas von Anfang an wichtig“, weiß Anne-Christiane Gordes, die für den Verein die Projekte im nördlichen Ruhrgebiet betreut.

Und so stehen mit Renate Bartesch und Thomas Kasperczyk auch in der Achtenbeckschule zwei Ruheständler in der Küche. „Ich stehe sowieso immer früh auf“, sagt der Herten-Süder, den seine Tochter auf den Verein aufmerksam gemacht hatte. Gerade schnippelt er noch Äpfel für das Büfett, auf dem schon Müsli, Brotkörbe und Belag ihren Platz gefunden haben. Nicht mehr lange, dann trudeln die ersten Kinder ein.
Ausgabe mit Sorgfalt und Bedacht
Renate Bartesch hat aus der Zeitung von dem Projekt erfahren. Am Kühlschrank beschriftet sie den Saft, den sie frisch geöffnet hat. „Lebensmittel-Sorgfalt gehört in unseren Projekten genauso dazu wie das frühe Aufstehen“, betont Anne-Christiane Gordes. Sie hat die Erfahrung gemacht, dass das Helferinnen und Helfer am Anfang besorgt. „Aber hier werden alle gut geschult, bevor sie das erste Mal in der Schulküche stehen.“ Auch Renate Bartesch gehen diese Routinen längst wie selbstverständlich von der Hand. Mit dem Schneebesen vermischt sie Speisequark mit Marmelade. „Wir haben ein paar kleine Quarktanten hier auf der Schule“, verrät sie lächelnd.

Um zwanzig nach sieben trudeln die ersten Kinder am Büfett ein. Alleine oder in kleinen Gruppen füllen sie ihre Teller und lassen sich am Getränkewagen von Thomas Kasperczyk die Gläser mit Kakao füllen. Der geht heute besonders gut, „das ist aber unterschiedlich, je nachdem, welche Kinder kommen.“ Auch der Quark ist beliebt. Eine neue Portion rührt Renate Bartesch um zehn vor acht aber nicht mehr an: „Wir versuchen, mit Augenmaß nachzulegen, damit möglichst wenig übrigbleibt.“
Barbaraschule steht in den Startlöchern
Das gemeinsame Frühstück sorgt bei den Kindern nicht nur für eine bessere Konzentration im Unterricht. „Wir bekommen fast immer die Rückmeldung, dass sich das Sozialverhalten der Schüler verbessert“, erklärt Anne-Christiane Gordes. In ihrer Förderregion ist der brotZeit e.V. aktuell an rund 30 Grund- und Förderschulen aktiv, in Herten sind es drei. Neben der Achtenbeckschule profitieren auch die Süder Grundschule und die Martinischule von der Initiative.

Auch in der Barbaraschule soll die brotZeit noch vor den Sommerferien starten. Dafür sucht Anne-Christiane Gordes noch freiwillig Engagierte: „Die Helferinnen und Helfer sollten kein Problem damit haben, früh aufzustehen, bereit sein, rund zweimal wöchentlich bis zu drei Stunden in der Küche zu stehen, „und natürlich müssen sie ein Herz für Kinder haben.“ Für die geleistete Arbeit gibt es auch eine kleine Aufwandsentschädigung in Höhe der sogenannten „Übungsleiterpauschale“, um zum Beispiel Fahrkosten abzudecken. Wer Interesse hat, meldet sich direkt bei ihr unter gordes@brotzeit.schule oder Telefon +49-176-57828058.